Warum gerade ich?

Jeder Mensch wird in seinem Leben mit Schicksalsschlägen konfrontiert. Diese sind unabänderlich.
Die Freiheit des Menschen beruht darauf, mit seiner Haltung bestmögliche Antworten zu geben.

Wie Sie persönlich mit Ihrem Leid umgehen, liegt in Ihrer Hand. Dies ist die höchste Sinnverwirklichung, deren der Mensch fähig ist.

Die hier präsentierte Fotografie zeigt Viktor Frankls „Homo patiens“ (der leidende Mensch) in Originalgröße aus seinem Arbeitszimmer. Es war ihm besonders wichtig, den leidenden Menschen mit seinen Fragen im Mittelpunkt seiner Sinn-Lehre zu wissen.
WAS HAT DAS MIT MIR ZU TUN?

Welchen Unterschied macht es, wenn ich mit dem Schicksal „hadere“ oder es akzeptiere und gestalte?

Welche vielfältigen Möglichkeiten habe ich, um mit meinem Leid umzugehen?
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Warum gerade ich?
VOM „WARUM?“
ZUM „WOZU?“
Studenten der Universität Haifa bringen einen alten Mann, der seit dem Tod seiner Frau vor 7 Jahren in einer schweren Depression steckt, zu einer Logotherapeutin. Er hat sich vollkommen in sein Haus zurückgezogen und ist sehr verwahrlost.
Er hat seine Frau erst im fortgeschrittenen Alter kennengelernt. Kurz nachdem sie geheiratet haben, wurde bei ihr die Diagnose Krebs gestellt. Als sie in die Klinik kam, hat er jeden Tag an ihrem Krankenbett verbracht. Er führte mit ihr intensive, dichte Gespräche, bis sie schließlich gestorben ist. Als letzten Liebesdienst hat er ihr die Füße gewaschen.
„Und jetzt kann ich nichts mehr für sie tun. Nichts mehr”, klagt er.
Die Logotherapeutin antwortet: „Immerhin bestimmen Sie mit, was hinter Ihrer Frau zurückbleibt. Es hängt zu einem großen Teil auch von Ihnen ab, ob hinter Ihrer Frau ein total gebrochener Mensch zurückbleibt, von dem jeder sagt: Der wäre ihr am besten nie begegnet. Oder ob hinter Ihrer Frau ein Mensch zurückbleibt, der aufrecht durch das Leben geht und bestätigt, wie sehr sein Leben durch die Liebe dieser einzigartigen Frau bereichert worden ist.”
Als der Mann das hört, ist er erschüttert. Er springt auf, geht auf und ab und sagt: „Um Himmels willen, was tue ich denn da eigentlich? Das hat sie nicht verdient. Ich möchte das gar nicht, ich möchte, dass hinter ihr nicht ein See an Tränen zurückbleibt, sondern wo ihre irdischen Füße den Boden berührt haben, da sollen Blumen der Freude wachsen.”
Er entscheidet, sein Leben ganz anders zu gestalten, sich nicht hängen zu lassen und sich nicht im Schmerz zu verkriechen – seiner Frau zuliebe.
3 Jahre später trifft die Logotherapeutin diesen Mann wieder und er sagt zu ihr: „Wissen Sie, der Schmerz ist noch da. Aber heute weiß ich, dass der Schmerz der Preis ist, den ich zu zahlen habe für eine besondere Liebe, die ich erleben durfte. Und diesen Preis zahle ich gern.”
Er erzählt, dass er jetzt Besuchsdienst bei krebskranken Menschen macht. Diese warten immer schon auf ihn, um mit ihm zu reden.
Elisabeth Lukas
„Nicht im Dass,
im Wie des Leidens liegt
der Sinn des Leidens.“
„WARUM GERADE ICH?“
IST DIE FALSCHE FRAGE!


Jede Leidsituation ist ein Appell zu fragen:
„Wozu fordert mich das Leid heraus?“
Solange du atmest,
wartet ein Mensch oder eine Aufgabe auf dich.


… TROTZDEM
JA ZUM LEBEN SAGEN!


„DAS LEBEN HAT UNTER ALLEN UMSTÄNDEN SINN;
SEI ES DURCH GESTALTEN EINER SITUATION
ODER IM TAPFEREN ERTRAGEN
DES UNABÄNDERLICHEN.“
VIKTOR E. FRANKL